Soziale Gruppenarbeit

Die soziale Gruppenarbeit ist ein gruppenpädagogisches Angebot für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren.

Es wendet sich besonders an junge Menschen, die aufgrund ihrer Verhaltensweisen Konflikte mit ihrer Umwelt haben.

Vielen heranwachsenden Kindern und Jugendlichen bleiben elementare Grunderfahrungen eines stützenden sozialen Gemeinschaftslebens verwehrt. Die soziale Gruppenarbeit verfolgt das Ziel, die Gruppe als Sozialisationsort und Lernfeld zur Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen zu nutzen. Im Kontext der überschaubaren Kleingruppe sollen soziales Lernen bzw. sozial akzeptierte Formen der Auseinandersetzung altersangemessen gefördert werden. Gruppenzugehörigkeit, Gruppenerlebnisse und Gruppenerfahrungen sind dabei die prägenden Kräfte der Einflussnahme.

Die Gruppe bietet die Möglichkeit, Individuum und Gemeinschaft zu verbinden. Analog unserer Grundansicht, den Einzelnen als Gesamtpersönlichkeit zu betrachten, ist es unser Anliegen, den jungen Menschen sozial, emotional, motorisch und kognitiv zu fördern.

Ein Hauptaugenmerk der gruppenpädagogischen Arbeit liegt in der Hilfe und Unterstützung bei der Entwicklung von Selbstvertrauen und eines positiven Selbstwertgefühls. Mangelndes Selbstwertgefühl bedeutet Verunsicherung und Angst, welches häufig in der Konsequenz sozial auffälliges und aggressives Verhalten begünstigt. Umgekehrt gilt die aus einem positiven Selbstwertgefühl erlangte Selbstkompetenz als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die soziale Kompetenz.

Für jedes Kind, jeden Jugendlichen werden individuelle Ziele mit allen Beteiligten vereinbart (Hilfeplan)

Beispielhafte Ziele:

  • Stärkung des Selbstbewusstseins – Erkennen von eigenen Stärken und Ressourcen
  • Eigenverantwortlichkeit fördern
  • Einübung gruppenspezifischer Verhaltensweisen, die auch auf andere Lebensbereiche übertragen werden können
  • Umgang mit Distanz und Nähe
  • Erlernen konstruktiver Auseinandersetzungsmöglichkeiten 
  • Lernen, Befindlichkeiten auszudrücken
  • sinnvolle Freizeitgestaltung
  • Hinführung zu- /und Nutzung der örtlichen Freizeit- und Kulturangebote/n

Soziale Gruppenarbeit soll über positive Erlebnisse und das soziale Lernen Verhaltensänderungen bewirken, was einerseits eine Entlastung für den jungen Menschen bewirkt, andererseits dessen positive Entwicklung fördern soll.

Durch die Gruppe können die Minderjährigen Erfahrungen im Umgang mit- und von anderen Teilnehmern sammeln und sich damit auseinandersetzen.

Beziehungen können aufgebaut und vertieft, sowie Vertrauen in andere entwickelt oder bestärkt werden. Die jungen Menschen können durch behutsame Anleitung lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche, ihre Stärken und Schwächen wahrzunehmen. Die Gruppe bietet eine wichtige Möglichkeit der Selbsterfahrung und Selbstkorrektur.

Das Angebot findet fortlaufend an zwei oder drei Nachmittagen in der Woche statt. Entweder Dienstag und Donnerstag für drei Stunden (15.30Uhr bis 18.30Uhr) oder am Montag, Mittwoch und Freitag im direkten Anschluss an die Schule (12.30Uhr bis 17.30Uhr).

In der Gruppe werden bis zu 7 Kinder und Jugendliche betreut. Sie können im Bedarfsfall über das Aufnahmehöchstalter hinaus in der Gruppe verbleiben. Geleitet wird jede Gruppe von einer Pädagogin und einem Pädagogen.

§ 29 Kinder- und Jugendhilfe, Achtes Buch Sozialgesetzbuch

Soziale Gruppenarbeit 

Die Teilnahme an sozialer Gruppenarbeit soll älteren Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen helfen. Soziale Gruppenarbeit soll auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts die Entwicklung älterer Kinder und Jugendlicher durch soziales Lernen in der Gruppe fördern.